CD-Erscheinung: J. S. Bach Passionsoratorium
Als Ersteinspielung präsentieren Aleksandra und Alexander Grychtolik mit dem belgischen Spitzenensemble Il Gardellino und renomierten Gesangssolisten wie Miriam Feuersinger und Daniel Johannsen das Passionsoratorium BWV Anh. 169 (BWV S. 718), das ein möglicherweise aufgegebenes Passionsprojekt des Thomaskantors aus dem Jahre 1725 darstellt. Das rästelhafte Werk wird hier als Versuch einer Teilrekonstruktion und Ergänzung vorgestellt. Im Mittelpunkt steht die menschliche Anteilnahme am Leiden Jesu. Anders als die erhaltenen Bach-Passionen hat das Werk einen weniger dramatischen, sondern vielmehr einen lyrischen Charakter und ist formal mit einer Passionskantate zu vergleichen. Die Passionshandlung wird nicht wörtlich nach dem Bibeltext, sondern in frei gedichteter Form nacherzählt. Im Sinne eines künstlerischen Experimentes soll mit dieser Einspielung einer bislang unbekannten Passionsästhetik bei J. S. Bach nachgespürt werden.
Bach-Passionsoratorium in Tokio und Yamanashi
Auf Einladung des Kammerchores Collegium Aureum Kofu, der von dem Sänger Koki Katano gegründet wurde, dirigiert Alexander Grychtolik am 2. und 3. März zwei Aufführungen des Bach-Passionsoratoriums in der Yatsugatake Yamabiko Hall in Yamanashi und in der Sacred Heart University Church in Tokio, begleitet durch Vorträge zu J. S. Bach u. a. an der Meiji-Gakuin-Universität in Tokio.
Virtuelle Zeitreise ins Kaffee Zimmermann
Im Rahmen Gießener Meisterkonzerte versetzten Aleksandra und Alexander Grychtolik ihre Zuhörer virtuell in das legendäre Leipziger Kaffee Zimmermann, wo Johann Sebastian Bach ab 1729 mit dem von ihm geleiteten Collegium Musicum in den Wintermonaten auftrat. Auf dem Foto zu erkennen ist der „Vorsaal“, von dem aus man in die drei Kaffeestuben gelangte. Es gab geöffnete Flügeltüren zwischen den Räumen, durch die man die Musiker hörte, aber kaum sah. Das Konzert fand am 25. November im Herrmann-Levi-Saal in Gießen statt.
Bach-Passionsoratorium beim Festival Europäische Kirchenmusik
Als Abschlusskonzert des diesjährigen Festivals für Europäische Kirchenmusik in Schwäbisch Gmünd präsentieren Alexander & Aleksandra Grychtolik sowie das belgische Ensemble „Il Gardellino“ am 5. August das Passionsoratorium BWV Anh. 169 zusammen mit Spitzensolisten wie Miriam Feuersinger, William Shelton, Daniel Johannsen, Tiemo Wang und und Jonathan Sells. Das Konzert findet in der barocken Augustinuskirche statt und wird vom SWR Anfang 2024 ausgestrahlt. Im Anschluss an das Konzert findet die Weltersteinspielung für das Label Passacaille statt, die im März 2024 erscheinen wird.
Uraufführung Passionsoratorium BWV Anh. 169
Eine neue Passion von Johann Sebastian Bach? Alexander & Aleksandra Grychtolik präsentieren zusammen mit dem belgischen Spitzenensemble „Il Gardellino“ bei den Frankfurter Bachkonzerten in der Alten Oper ein „neues“ Passionswerk, das bereits seit 150 Jahren die Bach-Forschung beschäftigt. Erhalten ist der Text aus der Feder von Picander, Bachs wichtigstem Leipziger Dichter. Dieser Aufführung liegt die neue Zuschreibungsthese von Alexander Grychtolik zugrunde, dass es sich bei dem rätselhaften Passionsoratorium BWV Anh. 169 um ein aufgegebenes Passionsprojekt des Thomaskantors aus dem Jahre 1725 handelt. Zu hören ist ein als Fragment rekonstruiertes und vervollständigtes Werk, das eine bislang unbekannte Passionsästhetik bei Bach aufzeigt.
"Brandenburgische Konzerte" am historischen Ort
Am 26. November gaben Aleksandra und Alexander Grychtolik ein Konzert im ausverkauften Festsaal von Schloss Caputh bei Potsdam. Auf dem Programm standen u. a. J. S. Bachs „Brandenburgische Konzerte“ Nr. 5 & 6 sowie ein improvisiertes „7. Brandenburgisches Konzert“. Schloss Caputh ist mit dem Widmungsempfänger der „Brandenburgischen Konzerte“ eng verbunden: Der Markgraf Christian Ludwig von Brandenburg-Schwedt verbrachte hier als Kind die Sommermonate. Sein Portrait aus dem Jahre 1705 hängt im historischen Festsaal des Schlosses.
Familientreffen nach 30 Jahren
Als Anfang 2022 sein Großvater starb, kam Alexander eine seiner Erzählungen aus Kindheitstagen in Erinnerung: Im entfernteren Familienkreis gäbe es eine bekannte Pianistin namens Lidia Grychtolowna.
Dank des Internets wurde sie nun, 30 Jahre später, gefunden: Die inzwischen 94-Jährige Lidia gehört zu den bekanntesten Pianisten Polens, die nicht nur langjähriges Jurymitglied beim Chopin-Wettbewerb in Warschau war, sonder auch eine internationale Konzertkarriere als Solistin absolviert hat, die sie mit Persönlichkeiten wie Artur Rubinstein, Witold Lutosławski und Krzysztof Penderecki zusammenbrachte.
Trotz ihres Alters gibt sie nach wie vor Konzerte. Zu ihrem Repertoireschwerpunkt gehören die Werke von Fryderyk Chopin und sie darf als wohl letzte Vertreterin der „alten“ Klavierschule gelten, wie sie z. B. Vladimir Horowitz geprägt hatte.
Das herzliche Treffen fand im Sommer 2022 in Warschau statt.
Erstaufführung Bach-Geniuskantate BWV 249b
Im Rahmen des Musikfestes Stuttgart führen Aleksandra und Alexander Grychtolik mit ihrem Ensemble „Deutsche Hofmusik“ am 23. Juni neben der „Schäferkantate“ BWV 249a auch erstmals seit fast 300 Jahren deren Parodiefassung als „Geniuskantate“ BWV 249b auf (Rekonstruktionen: Alexander Grychtolik). Die Festmusik aus dem Jahre 1726 entstand zum Geburtstag des Leipziger Bach-Förderers Joachim Friedrich Graf Graf von Flemming (Bild).
Artist in Residence beim Bachfest Schaffhausen
Aleksandra und Alexander Grychtolik sind mit ihrem Ensemble „Deutsche Hofmusik“ Artists in Residence beim Bachfest Schaffhausen 2021. Im Eröffnungskonzert am 12. Mai präsentieren sie Bachs „Schäferkantate“ BWV 244a und am 13. Mai die „Köthener Trauermusik“ (Rekonstruktionen: Alexander Grychtolik). Aufgrund der bestehenden Abstandsregelungen werden die Konzerte jeweils zweimal gespielt (17:00 und 20:00).
Deutsche Börse vergoldet wertvolles Cembalo
Durch ein großzügiges Engagement der Deutschen Börse (Xetra Gold) konnte eine wertvolle Kopie eines zweimanualigen Cembalos nach Johann Daniel Dulcken (1745) äußerlich restauriert und durch die Künstlerin Jessica Zappe mit 23-karätigem Blattgold neu dekoriert werden. Das 1979 von Cornelis Bom erbaute Instrument entstand seinerzeit als Versuchsmodell, um eine bei der Restaurierung des Originals erstmals beobachtete Konstruktion zu studieren, die auch im Geigenbau angewendet wird und sich im Prinzip durch das Stehenlassen von Stegen an der Innenseite der Korpuswände auszeichnet. Durch diese Ausschnitzungen werden die Wände leichter und das Cembao erhält eine ungewöhnlich große Resonanz. Das Instrument wurde nach der Fertigstellung zunächst Gustav Leonhard überlassen und hiernach von Bon van Asperen gespielt, ehe es nach mehreren Besitzerwechseln von Aleksandra und Alexander Grychtolik erworben wurde.
Konzerteauftakt nach der Corona-Pause
Nach einem letzten Konzert in der Schweiz unmittelbar vor dem „Lock down“ Mitte März beginnt mit einem Auftritt bei den Bachwochen Görlitz am 1. Oktober die neue Konzertsaison. Aufgrund der geltenden Abstandsregeln wurde das Konzert in die Peterskirche verlegt. Auf dem Programm steht die Musik der Bach-Söhne.
Bis auf weiteres keine Konzertauftritte
Aufgrund der Corona-Pandemie fallen bis auf weiteres alle Konzertauftritte aus. Die Aufführung der Köthener Trauermusik beim Bachfest Schaffhausen wird vom 21. Mai 2020 auf den 13. Mai 2021 verschoben.
Konzert mit zeitgenössischer Cembalomusik in Seoul
Auf Einladung des Koreanischen Komponistenverbandes musiCON gaben Aeksandra und Alexander Grychtolik in der Ilshin-Hall in Seoul ein Cembalo-Recital. Auf dem Programm standen neben Musik von J. S. Bach und barocken Improvisationen Werke von HuiYeon Bang, BoHyun Kim (musiCON-Präsidentin) und Young Ja Lee.
Die Tonsprache der drei Komponistinnen varirierte von Zwölfton-Technik (Bang) über Einflüsse der Minimal Music (Kim) bis hin zur Synthese westlicher Tonalität mit traditioneller koreanischer Musik (Lee). Sie verdeutlicht exemlarisch das breite Spektrum zeitgenössischen Tonschaffens in Korea, wo bislang noch selten Neue Musik für Cembalo geschrieben wird.
"Entfliehet, ihr Sorgen" - Bachs Schäferkantate auf CD
Nach über 50 Jahren wird J. S. Bachs „Schäferkantate“, die weltliche Urfassung des Osteroratoriums, durch die Deutsche Hofmusik wieder neu eingespielt. Zusammen mit der Weltersteinspielung der „Krönungskantate“ BWV 205a für August III. von Polen erscheint sie beim Alte-Musik-Label Deutsche Harmonia Mundi (Sony). Die CD-Aufnahme wurde gefördert durch die Funk-Stiftung.
Künstler: Miriam Feuersinger (Sopran), Elvira Bill (Alt), Daniel Johannsen (Tenor), Stephan MacLeod (Bass)
Deutsche Hofmusik, Aleksandra und Alexander Grychtolik
Deutsche Hofmusik bei "Bach 333"-Gesamtedition der Deutschen Grammophon
Anlässlich des 333. Bach-Geburtsjahres 2018 veröffentlichte die Deutsche Grammophon eine neue Gesamteinspielung aller Werke J. S. Bachs. Als Re-Release ist dort auch die von Alexander Grychtolik rekonstruierte und mit der Deutschen Hofmusik ersteingespielte Huldigungskantate „Erwählte Pleißenstadt – Apollo et Mercurius“ (BWV 216a) zu hören. Sie erschien auf CD 76 von insgesamt 222 CDs zusammen mit weltlichen Kantatenaufnahmen von Ton Kopmann (BWV 204) und Reinhard Goebel (BWV 207). Die Huldigungskantate BWV 216a wurde erstmals im 2017 erschienenen Album „Angenehme Melodei“ bei Sony (DHM) veröffentlicht. Die CD-Aufnahme war durch die Funk-Stiftung gefördert worden.
Künstler: Franz Vitzthum (Altus), Daniel Johannsen (Tenor)
Deutsche Hofmusik, Alexander Grychtolik
Bach-Serenata BWV 66a im berühmten Spiegelsaal
Zum ersten Mal seit mehr als sechs Jahren erklingt am Köthener Wirkungsort Bachs, dem berühmten Spiegelsaal des Köthener Schlosses, wieder Musik: Exklusiv für die Köthener Bachfesttage 2018 erarbeitet Alexander Grychtolik mit der Deutschen Hofmusik seine Rekonstruktion der hier vor genau 300 Jahren zum Geburtstag von Fürst Leopold aufgeführte Serenata „Der Himmel dacht’ auf Anhalts Ruhm und Glück“ (BWV 66a) als barockes Schauspiel mit historischer Gestik. Die Aufführungen finden am 1. und 2. September statt.
Künstler: Gudrun Sidonie Otto (Sopran) als „Fama“, Dina König (Alt) als „Glückseligkeit Anhalts“, Margit Legler (Barockes Schauspiel)
Erstaufführung von zwei Festmusiken J. S. Bachs
Als ein Programmhöhepunkt der Thüringer Bachwochen 2018 führen Alexander und Alekandra Grychtolik mit der Deutschen Hofmusik am 6. April in der Thomaskirche Erfurt nach 300 Jahren erstmals zwei Festmusiken J. S. Bachs in einer Rekonstruktion auf. Es handelt sich dabei um die Krönungsmusik für August III. von Polen BWV 205a, die vollständig über ihre Parodievorlage „Der zufriedene Aeolus“ BWV 205 überliefert ist. Zudem erklingt die Schäferkantate BWV 249a, die zugleich die weltliche Urfassung des Osteroratoriums darstellt. Das Konzert wurde von der Friede-Springer-Stiftung gefördert.